Der “Q4 2014 EMEA ISG Outsourcing Index”, der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Volume, ACV) ab 4 Millionen Euro erfasst, führt das beste Ergebnis der Region seit 2011 und damit das zweitstärkste Jahr in diesem Jahrzehnt unter anderem auf ein solides 4. Quartal 2014 zurück. Das jährliche Vertragsvolumen stieg von 8,9 Milliarden Euro 2013 auf 9,5 Milliarden Euro im Jahr 2014, obwohl sich die Anzahl der Verträge praktisch nicht verändert hat (588 im Jahr 2014 gegenüber 595 im Jahr 2013).
Das Wachstum in EMEA wurde von zwei Faktoren bestimmt: Frankreich, der viertgrößte Markt der Region, verzeichnete eine Wachstumsrate von 125 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Anzahl der Mega Deals (Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen ab 80 Millionen Euro) stieg um 25 Prozent.
Das EMEA Marktwachstum folgt der weltweiten Entwicklung: 2014 stieg das jährliche Vertragsvolumen um 16 Prozent auf 18,5 Milliarden, während mit 1.218 Verträgen (4 Prozent Anstieg) das zweithöchste Ergebnis auf globaler Ebene überhaupt erzielt wurde.
Bernd Schäfer, ISG Partner und Managing Director für die ISG Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), kommentiert die Ergebnisse: „Mit einem starken Geschäftsjahr 2014 konnte EMEA seine Position als weltweit stärkste Region im Outsourcing behaupten - dazu haben natürlich das ACV neuer und im Scope veränderter Verträge ebenso beigetragen wie die 20 Mega Deals in der Region. Entscheidend und wirklich ermutigend ist für mich aber die Tatsache, dass wir nachhaltige Outsourcing-Vorhaben in der gesamten Region sehen und eben nicht mehr nur in den bekannten reifen Märkten.“
Das jährliche Vertragsvolumen im Bereich „Information Technology Outsourcing (ITO)“ stieg 2014 um 13 Prozent – mit 452 ITO-Verträgen wurden zudem die meisten Verträge in einem Jahr bis jetzt abgeschlossen. Grundsätzlich haben Infrastruktur-Verträge den Markt geprägt, insbesondere unterstützt durch Großaufträge wie die Vertragsabschlüsse von IBM mit ABN Amro und der Lufthansa.
Demgegenüber schrumpft das ACV im Bereich „Business Process Outsourcing (BPO)“ weiter: 2014 hat sich das ACV mit 12 Prozent bereits zum zweiten Mal verringert, die Anzahl der Vertragsabschlüsse fiel um mehr als 25 Prozent. Damit hat BPO gemessen nach Vertragsabschlüssen und Vertragsvolumen den niedrigsten Level seit 2010 erreicht.
Für die Branchen „Fertigung“ und „Energie“ ermittelt ISG einen Zuwachs im ACV von nahezu 30 Prozent, die Logistikbranche legte 13 Prozent zu. Mit einem Rückgang von 20 Prozent verzeichnete die Finanzindustrie als größter Sektor in EMEA ihr niedrigstes Level in den letzten fünf Jahren – teilweise ein Ergebnis des erneuten Preisdrucks im Markt und dem Rückgang an Vertragsabschlüssen.
Schäfer ergänzt seine Einschätzung: “Für 2015 prognostizieren wir solide Zahlen, die allerdings trotz erwartetem Wachstum im ersten Halbjahr für das Gesamtjahr bestenfalls konstant gegenüber dem Vorjahr sein werden. Da die ersten beiden Quartale 2014 jedoch besonders stark waren, wird das erste Halbjahr 2015 im direkten Vergleich eher schwach erscheinen.“
Der Markt in der Region DACH blieb mit einem ACV von 4 Prozent über dem Vorjahr nahezu konstant. Die Vertragsabschlüsse stagnieren ebenfalls auf Vorjahresniveau, mit einem weiterhin erkennbaren Trend zu kleineren Verträgen.
ISG stellte den „Q4 2014 EMEA ISG Outsourcing Index“ während einer Telefonkonferenz für Journalisten und Analysten vor. Eine Audio-Aufzeichnung sowie die Präsentationsunterlagen sind verfügbar unter https://isg-one.com/research/articles/isg-index