Information Services Group hat die Ergebnisse des EMEA ISG Index™ für das dritte Quartal 2016 veröffentlicht. Der Index weist für EMEA ein solides Wachstum aus, sowohl im traditionellen Outsourcing als auch bei As-a-Service-Aktivitäten.
Der EMEA ISG Index™ erfasst kommerzielle Outsourcing-Deals mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens vier Millionen Euro. Das ACV des Gesamtmarktes in EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) erreichte im dritten Quartal 3,1 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal und zehn Prozent mehr im Jahresvergleich. Sowohl das traditionelle als auch das As-a-Service-Sourcing legten in gleichem Maße zu, nämlich um zehn Prozent im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres. Beim As-a-Service-Sourcing erfolgen die Dienstleistungen über das Internet und auf Abonnement-Basis.
Sowohl die Zahl der Vertragsabschlüsse als auch ihr Gesamtwert legten in EMEA zu. Die 494 bisher in diesem Jahr geschlossenen Deals entsprechen einem Anstieg um 13 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und bedeuten einen neuen Rekordwert für die Länder der Region. Ein großer Teil des Wachstums geht dabei auf das Konto eines außergewöhnlich guten dritten Quartals in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH), wo in diesem Jahr bereits jetzt mehr Verträge abgeschlossen wurden als jemals in einem gesamten Jahr zuvor.
Weltweit betrachtet entwickelte sich der Markt ähnlich gut wie in EMEA. Das ACV des Gesamtmarkts stieg im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent, wobei alle Weltregionen ein zweistelliges Wachstum verzeichneten. Das Wachstum wurde durch den konstanten Anstieg im traditionellen Outsourcing und die Rekordwerte im schnell wachsenden As-a-Service-Segment befeuert. Letzteres legte, angetrieben durch die Bewegung von traditionellen Services in die Cloud, im Vergleich zum zweiten Quartal um 20 Prozent zu, in den ersten drei Quartalen 2016 im Jahresvergleich sogar um 41 Prozent.
Ergebnisse nach Ländern
Nach Ländern betrachtet übernahm DACH die Führungsposition. Mit 157 Abschlüssen in diesem Jahr verzeichnet der deutschsprachige Markt jetzt schon mehr Deals als in jedem Gesamtjahr zuvor. Zudem stieg das ACV der ersten drei Quartale auf 2,2 Milliarden Euro, 44 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die positive Marktentwicklung des laufenden Jahres zeigt die Stärke des traditionellen Outsourcings in der DACH-Region, die As-a-Service-Angebote bisher vergleichsweise zögerlich angenommen hat.
Im Vereinigten Königreich (UK) als reifster EMEA-Markt legte die Zahl der Abschlüsse im Vergleich zum schwachen dritten Quartal 2015 um 17 Prozent zu. Das traditionelle Outsourcing blieb mittlerweile im fünften Quartal in Folge schwach ausgeprägt, sowohl was die Zahl, als auch was den Umfang der Abschlüsse angeht. As-a-Service-Verträge hingegen haben den Markt in UK deutlich belebt, was sich wahrscheinlich auf den Gesamtmarkt in UK positiv auswirken wird.
In allen anderen Regionen – Skandinavien, Frankreich und Südeuropa – stieg das ACV. Der französische Markt verzeichnete sowohl bei der Anzahl als auch beim Umfang der Verträge ein Plus von jeweils 50 Prozent gegenüber den schwachen Ergebnissen des Jahres 2015. In Skandinavien kehrte die Performance zu den für den Markt üblichen Werten zurück, ebenfalls nach schwachen Ergebnissen des Vorjahrs.
Ergebnisse nach Branchen
Mehrere Branchen aus EMEA zeigten eine starke Performance – an erster Stelle die Fertigungsindustrie, mit einem ACV von bislang 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr. Dies bedeutet ein Plus von 116 Prozent gegenüber 2015. Die Branche konnte ihre eindrucksvolle Performance des ersten Halbjahrs noch einmal steigern und zeigt mit 62 Prozent mehr Vertragsabschlüssen eine stark anziehende Nachfrage.
Die positiven Ergebnisse anderer Branchen beinhalten Business Services, die das ACV im Jahresvergleich um 69 Prozent steigen ließen. Der Handel lag mit 50 Prozent im Plus. In der Logistik hingegen fiel das ACV der ersten drei Quartale 2016 um 25 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit 2009. Ein Minus von sechs Prozent im Vergleich zu 2015 verzeichnet das ACV in der Finanzbranche für die ersten drei Quartale. Das Geschäft der Finanzdienstleister wird immer noch von makroökonomischen Sorgen und anhaltend niedrigen Zinssätzen belastet. Dennoch sollte der derzeit stattfindende Rollout von Digitalisierungsinitiativen die Branche mittel- bis langfristig wieder auf den Wachstumspfad zurückführen.
Ausblick
„Wegen der positiven Ergebnisse aus EMEA hat ISG seinen Ausblick für das gesamte Jahr angepasst“, sagt Bernd Schäfer, ISG Partner und Managing Director für ISG in DACH. „Während die herausragende Performance in DACH und die wiederauflebenden Aktivitäten in Frankreich und Skandinavien das ruhige Geschäft mit traditionellem Outsourcing in UK ausgleichen konnten, ist es ermutigend zu sehen, dass der britische Markt die Kultur des As-a-Service so umfassend annimmt. Wir werden genau beobachten, wie sich der Brexit auf die Sourcing-Entscheidungen in den einzelnen Ländern auswirkt. Gleichwohl deuten die aktuellen Anzeichen darauf hin, dass die Entwicklung weiter dynamisch bleibt. Statt eines eher verhaltenen Marktes im laufenden Jahr gehen wir nunmehr von Zuwächsen aus und von einem möglichen Rekordwert für den weltweiten As-a-Service-Markt.“