ISG veröffentlicht erstmals großen Anbietervergleich zu „Engineering Services“ in Deutschland: Klassische Engineering-Anbieter dank IoT mit neuen Chancen im Automotive-Markt

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Den klassischen Produktentwicklern im deutschen Automotive-Markt bietet das „Internet of Things“ (IoT) neue Marktchancen. Da sie von der Hardware-Seite kommen, haben diese Anbieter beim Einsatz von Sensortechnik und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation einen signifikanten Vorteil, mit dem sie sich gegenüber den ebenfalls am Markt tätigen IT-Service-Providern positionieren können. Zu diesem Schluss kommt der neue Anbietervergleich „ISG Provider Lens Germany 2019 – Engineering Services“, den das IT-Marktforschungs- und Beratungshaus ISG Information Services Group jetzt zum ersten Mal vorlegt. Neben der Automobilindustrie richtet die Studie ihren Fokus auf die Prozessindustrie mit ihren Branchen Chemie, Öl, Gas, Gesundheit und Konsumgüter (Consumer Packaged Goods, CPG). Insgesamt hat ISG in der Studie insgesamt 20 Anbieter bewertet.

„Den Markt für Product Engineering in der Automobilindustrie teilen sich klassische, vormals rein an der Entwicklung von Hardware orientierte Anbieter sowie IT-Service-Provider“, sagt Rainer Suletzki, Senior Advisor im Auftrag der ISG Information Services Group und Lead Advisor der Studie. „Die klassischen Anbieter haben in der Software-Entwicklung massiv aufgeholt – vor allem bei Embedded-Software. Das Internet der Dinge bietet gerade den alteingesessenen Anbietern eine sehr gute Gelegenheit, in Themen wie Mobile Connectivity einzusteigen und Marktanteile hinzuzugewinnen. Das hierzu unabdingbare Hardware-Know-how bringen diese Anbieter von vornherein mit. Dies gilt insbesondere auch für neue Gebiete wie E-Mobility und Autonomes Fahren, die einige Produktentwicklungs-Anbieter bereits in ihr Portfolio aufgenommen haben.“

Im Product Engineering für Automobilhersteller übernehmen laut Studie mehr und mehr Provider die Gesamtverantwortung für die Komplettentwicklung von Fahrzeugkomponenten, bei denen der Software-Anteil dominiert. Grund dafür sei, dass die Kunden immer weniger bereit sind, Leistungen lediglich nach Zeit und Aufwand zu bezahlen. „In Zukunft wird es in der Produktentwicklung der Automobilindustrie immer schwieriger, das sogenannte Body Leasing zu betreiben“, so Analyst Suletzki.

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Abbildung 1: Rainer Suletzki, Senior Advisor im Auftrag der ISG Information Services Group: „Die Anbieter von Product Engineering übernehmen auch bei Automobil-Software immer mehr die Gesamtverantwortung für die Entwicklung ganzer Fahrzeugkomponenten.“

Als zunehmend wettbewerbsentscheidend stufen die ISG-Analysten auch die Fähigkeit der Serviceanbieter ein, Partnerschaften einzugehen und kontinuierlich auszubauen. Dazu zählen sie vor allem branchenspezifische Forschungseinrichtungen und Standardisierungsgremien, vermehrt aber auch große Technologieanbieter, wie zum Beispiel Apple oder Google, die Zukunftsthemen wie Mobile Connectivity vorantreiben. „Die derzeitigen Grenzen zwischen den Automobilherstellern und Tier-1- beziehungsweise Tier-2-Lieferanten sowie zwischen Automobil- und Technologieunternehmen verschieben sich“, so Rainer Suletzki. „In Zukunft werden netzwerkartige Beziehungen zwischen den Unternehmen auf verschiedenen Produktionsstufen mehr und mehr zunehmen.“

Was die lokale Präsenz in Deutschland angeht, stellt sich der ISG-Studie zufolge das Profil der Product Engineering-Anbieter recht unterschiedlich dar. Neben Anbietern mit Schwerpunkt in Deutschland seien auch primär global agierende Anbieter mit international verteilten Delivery Centern tätig, die aufgrund der starken Stellung der Automobilindustrie in Deutschland auch hierzulande einen Schwerpunkt haben.

Im „Leader“-Quadranten des Studiensegments „Automotive – Product Engineering“ konnten sich sechs Anbieter positionieren: Altran, HCL, Infosys, L&T Technology Services, TCS und Wipro.

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Abbildung 2: Im deutschen Markt für Product Engineering in der Automobilindustrie konnten sich sechs Engineering Services-Anbieter im Leader-Quadranten positionieren: Altran, HCL, Infosys, L&T Technology Services, TCS und Wipro.

Neben den Anbietern in der Produktentwicklung hat die ISG-Studie zwei weitere Teilmärkte der Automobilindustrie analysiert: „Manufacturing and Plant/Process Engineering“ sowie „Software/Digital and Platform Engineering“. Darüber hinaus untersuchte ISG die Prozessindustrie, unterteilt in die beiden Branchen „Chemieindustrie, Öl und Gas“ („Chemicals and Oil & Gas“) sowie „Gesundheitswesen und CPG“ („Lifesciences & Consumer Packaged Goods, CPG“).

ES-Automotive-2019
Abbildung 3: Untersuchte Marktsegmente im
ISG Provider Lens Germany 2019 – Engineering Services“

Automobilindustrie – Manufacturing and Plant/Process Engineering

Manufacturing and Plant/Process Engineering Services beschäftigen sich insbesondere mit der Planung, dem Design, der Anpassung, Optimierung und Wartung von Anlagen beziehungsweise von Produktionssystemen und
-maschinen. Der Fokus liegt heute auf dem industriellen Internet of Things sowie Industrie 4.0-Anwendungsbereichen, wie zum Beispiel Connected Factories, Digital Asset Management, vorbeugende Instandhaltung, 3D-Druck oder Robotik/Automation. Dabei beobachtete die ISG-Studie eine verstärkte Nutzung von Technologien der Advanced Analytics. In diesem Marktsegment überwiegen Anbieter, die ihren Ursprung im klassischen Engineering haben und somit ihre langjährige Erfahrung bei Design und Konstruktion umsetzen können. Doch auch einigen IT-Service-Providern gelingt laut ISG-Studie der Transfer ihres IT-Know-hows auf die Anwendung im Prozess sehr gut, sodass sich unter den Leadern in diesem Segment auch zwei dieser Anbieterunternehmen finden.

Automobilindustrie – Software/Digital and Platform Engineering

Unter „Software/Digital and Platform Engineering“ fasst die ISG-Studie die Entwicklung von Anwendungs-Software unabhängig von spezifischer Hardware. Dazu gehören insbesondere Anwendungsbereiche wie Konnektivität, Mobilität, vorbeugende Instandhaltung, Lieferkettenmanagement sowie Engineering-Plattformen, wie zum Beispiel Product Lifecycle Management (PLM). In diesem Segment sind insbesondere diejenigen Provider stärker vertreten, die ihren Ursprung in der IT haben. Doch auch die Provider aus dem klassischen Engineering bauen der ISG-Studie zufolge ihre Kompetenzen im Kontext der digitalen Transformation erkennbar aus.

Chemieindustrie, Öl und Gas

Der zunehmende Einsatz von Elementen der digitalen Transformation etwa der Mobile Connectivity oder von Cloud-Plattformen führt zu übergreifenden Optimierungen, etwa in der Supply Chain, sowie zu erweiterten Möglichkeiten der Produktionssteuerung. Zudem wird dieses Segment durch Lösungen für die Betriebsführungsebene bestimmt, so etwa Manufacturing Execution Systems (MES) oder auch das Asset Management. An dieser Stelle nutzen die führenden Service-Anbieter unter anderem Advanced Analytics für Predictive Maintenance. Aber auch Simulationen von Anlagen kommen zur Anwendung. Auf der Ebene des „Software/Digital and Platform Engineering“ bestimmen regionenübergreifende Anbieter den Markt, da die Kunden dieser Branche vielfach weltweit agierende Konzerne sind. Funktionale Schwerpunkte sind zumeist die Optimierung der Produktion, die Simulation von Anlagen oder physikalischen Gegebenheiten, wie zum Beispiel Ölfelder. Hinzu kommen Energie- und Umweltmanagement sowie Advanced Analytics für verschiedene Anwendungen.

Gesundheitswesen und CPG

In den Branchen „Life Sciences and Consumer Packaged Goods (CPG)“ spielen regulatorische Aspekte eine wichtige Rolle, insbesondere die GMP-Anforderungen (GMP = Good Manufacturing Practice) in der Pharmaproduktion. Sie stellten deshalb für die ISG-Analysten ein weiteres Differenzierungskriterium bei der Positionierung der Anbieter in diesem Segment dar. Auch in diesem Markt wirken Connectivity- und Cloud-Lösungen als zentrale Treiber im Rahmen der digitalen Transformation. Dazu gehört zum Beispiel die Vernetzung von MES-Systemen mit Lösungen zur Simulation von Anlagen. Im Hinblick auf eine möglichst zuverlässige Produktion ist auch die Automatisierung ein wesentlicher Treiber für die Engineering Services in diesem Markt. Im Teilmarkt „Software/Digital and Platform Engineering“ prägen zunehmend patientenbezogene Daten das Bild. Sie werden die Geschäftsmodelle in der Gesundheitsbranche zunehmend bestimmen, zum Beispiel in Form von Remote Patient Monitoring oder durch eine verstärkte Connectivity zwischen Ärzten, Krankenhäusern oder auch den Krankenversicherungen. Dies begünstigt Provider, die bereits über langjährige Erfahrungen mit IT-Services in diesen Bereichen verfügen und die branchenspezifischen Zertifizierungen erfüllen.

Weitere Informationen zur Studie, inklusive einer Liste der bewerteten Anbieter, bietet:

http://research.isg-one.de/research/studien/isg-provider-lenstm-study-engineering-services-2019/ueberblick.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D

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